- Warum Grau im Druck heikler ist, als man denkt – und wie man fleckige Ergebnisse vermeidet
- Wie 4c-Grau, Silberfolie und gute Kommunikation mit der Druckerei zu einem perfekten Ergebnis führten
- Was ein echtes Kundenprojekt aus Lauterach über professionelles Grafikdesign verrät
Vor Kurzem durfte ich für das Restaurant Michis in Lauterach eine neue Speisekarte gestalten.
Der Wunsch: schlicht, edel, grau. Und dazu ein feiner Akzent in Silber – Heißfolienprägung natürlich.
Klingt einfach?
Aber wie so oft im Grafikdesign steckt der Teufel im Detail – oder besser gesagt: im Farbwert.
Warum ein % Schwarz nicht immer funktioniert
Am Bildschirm sieht ein 50K-Grau (also 50 % Schwarz) ruhig und ausgewogen aus.
Aber im Druck? Leider oft das Gegenteil: wolkig, fleckig, unruhig – besonders auf größeren Flächen.
Der Grund: Reines Schwarz im mittleren Tonbereich wird gerastert, also in kleine Druckpunkte aufgelöst. Und genau das macht Flächen schnell unruhig – vor allem bei sensiblen Farben wie Grau.
Rücksprache mit der Druckerei – Pantone oder 4c?
Ich habe das natürlich nicht einfach so entschieden. Gemeinsam mit der ausführenden Druckerei habe ich mögliche Lösungen besprochen.
Der Vorschlag: Pantone-Grau – eine Volltonfarbe, die für saubere, gleichmäßige Flächen bekannt ist.
Klingt gut, ist aber in der Praxis manchmal weniger flexibel, gerade wenn mehrere Varianten oder Anpassungen geplant sind.
Am Ende haben wir uns – auf Empfehlung der Druckerei und aus Erfahrung – für ein 4c-Grau entschieden:
Mit Hilfe des zur Verfügung gestellten Pantone Fächers ermittelten wir den Grau-Wert in Cmyk.
Ein harmonischer Mix, der gleichmäßig druckt, nicht fleckig wirkt – und optisch genau das vermittelt, was wir wollten: Zurückhaltung mit Stil.
Die Silberfolie: edel, aber fordernd
Und dann war da noch die silberne Heißfolienprägung. Ein echter Hingucker – wenn man’s richtig macht.
Denn Silber reflektiert. Und wenn der Hintergrund zu hell ist, sieht man die Prägung kaum.
Zu dunkel? Dann verliert das Ganze seine Leichtigkeit.
Es braucht also Feingefühl. Und ein Grau, das elegant genug ist, um zurückzutreten – und dabei trotzdem präsent bleibt.
Fazit: Design ist nicht nur Geschmackssache – sondern Erfahrung, Technik und Abstimmung
Dieses Projekt zeigt ziemlich gut, wie viel Know-how in scheinbar kleinen Entscheidungen steckt.
Was am Ende „einfach aussieht“, ist oft das Ergebnis aus viel Erfahrung, technischem Verständnis und guter Kommunikation – in diesem Fall mit der Druckerei und dem Kunden.
Für Michis Lauterach ist eine Speisekarte entstanden, die nicht nur schön aussieht, sondern auch handwerklich überzeugt: ruhig, hochwertig, klar.
Oder anders gesagt: Wenn Grau zur Diva wird, hilft’s, wenn man weiß, wie man mit ihr umgeht.
Tipp: Wenn du keinen Zugriff auf einen Pantonefächer bei der Druckerei hast – oder Farben selbst besser vergleichen möchtest – lohnt sich ein eigener Farbfächer.
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Und du?
Planst du eine Speisekarte, ein Druckprojekt oder eine Gestaltung, die nicht nur am Bildschirm funktioniert, sondern auch im echten Leben?
Ich helfe dir gern – mit über 20 Jahren Erfahrung im Grafikdesign in Vorarlberg, einem guten Draht zur Produktion, und einem feinen Gespür für das, was wirkt.
Aus Lauterach. Für ganz Vorarlberg. Und für Gestaltung, die hält, was sie verspricht.